Wie erkennt man einen Deku?

Stadium I: Die Haut ist zwar intakt, aber wenn man mit dem Finger auf die Hautstelle am Steissbein oder Sitzbeinhöcker drückt, bleibt immer wieder dieselbe Stelle rot. Gesunde Haut dagegen blasst ab. Manchmal bestehen in diesem frühen Stadium auch Ödeme, die Haut kann sich hart und heiss anfühlen. Jetzt sollte man schnell und konsequent reagieren, denn von selbst geht diese Hautveränderung nicht wieder weg, sondern wird nur noch schlimmer. Die Haut muss unbedingt dauerhaft entlastet werden. Schon nach einigen Stunden bis Tagen kann man die Hautrötung zum Verschwinden bringen. Ohne Druckentlastung geht der Prozess allerdings weiter. Es kommt zu einer verstärkten Einlagerung von Flüssigkeit in die Druckstelle.

Stadium II: Die Haut ist oberflächlich geschädigt. Sichtbar ist eine Blase, eine Art Hautabschürfung oder vielleicht auch ein flaches Geschwür. Diese Wunde ist sehr anfällig für Infektionen! Die konsequenteste Entlastung reicht nicht mehr aus. Schon jetzt steht der Gang zum Chirurgen an. Die Wunde sollte frühzeitig operativ saniert werden, wozu eine antibiotische Behandlung infizierter Wunden gehört. Besondere Feuchtverbände haben sich bewährt. Um die Wundbehandlung zu verbessern, ist oft eine Optimierung der Ernährung wichtig, Nahrungsergänzungsmitteln wie Zinkgluconat können sinnvoll sein. Natürlich muss parallel nach den Ursachen für das Ulkus gesucht werden. Gibt es bessere Sitzkissen oder muss etwas am Rollstuhl verändert werden, um Druckstellen zu verhindern? Erst danach ist es Zeit für die definitive plastisch- chirurgische Deckung. Nach der Operation ist die Behandlung nicht abgeschlossen. Eine sorgfältige Kontrolle und Wundbehandlung muss sein, um Rezidive (Rückfälle) zu vermeiden.

Stadium III: Das Geschwür hat alle Hautschichten und das unter der Haut liegende Gewebe geschädigt. Sogar der unter der Haut liegende Muskel kann betroffen sein. Ein tiefes offenes Geschwür ist entstanden.

Stadium IV: Das Geschwür hat sich auch auf Knochen, Sehnen oder Gelenkkapsel ausgedehnt.

 

Von Ruth Auschra

Quelle: Reha Treff 3/2009