Darmaktivität bei Querschnittlähmung

 

Die Darmaktivität wird beeinflusst vom Schlaf-Wach-Rhythmus, von körperlicher Aktivität, vom Essen, von Emotionen, vom Darminhalt und von Medikamenten. Verstopfung vorbeugen bzw. leichte Formen behandeln kann man daher mit reichlich Bewegung, viel trinken, genügend essen, ballaststoffreicher Kost (faserreiche Kost wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Sauerkraut, eingeweichte Dörrpflaumen und Feigen, sofern sie vertragen wird), Leinsamen, Weizenkleie, Joghurt, Senfkörner, Flohsamen, Milchzucker, lauwarmem Wasser am Morgen und bestimmten Mineralwässern wie Radenska und Rogaska, Birnenmost und Süßmost. Auch Bauchmassagen sind sehr hilfreich. Meiden Sie verstopfende Medikamente und verstopfende Lebensmittel, z.B. kakaohältige Nahrungsmittel.

 

Ballaststoffreiche Ernährung bei Querschnittlähmung

Unter Ballaststoffen versteht man meist unverdauliche Nahrungsfaserbestandteile, welche im Darm Wasser binden und quellen. Durch die Volumenzunahme wird ein Reiz auf die Darmwand ausgeübt, welcher wiederum die Peristaltik anregt.

 

Inkompletter Querschnitt

Für einen inkompletten Querschnitt bedeutet dies, dass er mit einer ballaststoffreichen Ernährung die noch teilweise verbliebenen Darmbewegungen anregen kann.

 

Kompletter Querschnitt
Bei einem kompletten Querschnitt ist dies kritischer zu betrachten. Hier fehlt meist ein ausreichender Transport des Stuhls im Darm. Das hat zur Folge, dass der Speisebrei lange im Dickdarm verweilt und ihm dadurch viel Wasser entzogen wird. Gerade bei unverdaulichen Nahrungsfasern kann dies dann zu Problemen, wie z.B. Verstopfungen (Obstipation), führen. Es besteht auch die Gefahr von Ablagerungen (z.B. bei Lein- und Flohsamen).
Hier erscheint es sinnvoll, in wasserbindende und wasserlösliche Ballaststoffe zu unterscheiden.
Wasserlösliche Ballaststoffe sind im Falle der häufigen Obstipation zu bevorzugen, aufgrund ihres hohen Wassereigenanteils und guten Abbaus im Dickdarm (Kolon).
Wichtig ist immer, besonders bei den wasserbindenden Ballaststoffen, dass auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2-3 Liter täglich) geachtet wird.

 

 

Quelle: BGU-Murnau  Pflegedienst/Patienteninformation

www.bgu-murnau.de